Diese Baumaloe zählt zu den drei Drachenbaumaloen des südlichen Afrikas. Mit einer Größe von bis zu 10m und mehr ist sie der größte Vertreter. Ihr Verbreitungsgebiet beginnt im äußersten Nordwesten des Kaplandes, dem Richtersveld (Felswüste), und endet im Süden Namibias. Sie treten meist solitär oder in kleinen Beständen auf.
Vom Ausehen der Aloe dichotoma sehr ähnlich, unterscheidet sich Aloe pilansii durch wesentlich weniger und dickere Äste, eine
spärliche Baumkrone und größeren, fleischigeren Blättern, die eher nach unten hängen. Die Blütenstände sind horizontal bis
herabhängend und wachsen unterhalb der letzten, ältesten Blätter der Blattrosette heraus. Letztendlich auch durch ihre Größe.
Aloe pillansii gehört zu den gefährdeten Arten und befindet sich bereits auf der Roten Liste. Etwa 200 Bäume werden noch gezählt. Aufgrund von Überweidung durch Ziegen findet man keine Keimlinge mehr. Zudem ist Aloe pillansii ein beliebtes Sammlerobjekt.
Auf der Strecke Alexander Bay - Sendelingsdrif (Eingang Richtersveld National Park) befindet sich auf etwa 3/4 der Wegstrecke linkerhand der Cornellskop mit der größten und prächtigsten Population Aloe pillansii des Richterveldes.
In der Nähe von Bloeddrif (Richtersveld) kann man natürliche Hybride aus Aloe Pillansii und Aloe ramossisima finden. Sie sind vermutlich Hunderte von Jahre alt, werden bis zu 4m hoch, mit stark verzweigten Stämmen und sehr blütenreich.